Übernachtung bei Ikea und im Barbie-Haus
Chesky sieht die Erlebnisse zum Anfassen auch als Gegengewicht zum digitalen Überfluss - insbesondere in einer Zeit, in der mit KI-Programmen alle möglichen Bilder erzeugt werden können. Airbnb hatte zuvor bereits Übernachtungen bei Ikea, in der letzten Filiale der Videoverleih-Kette Blockbuster sowie in einem zum Barbie-Haus umgebauten Gebäude in Malibu angeboten. Letzteres sei auch der Anstoß gewesen, solche Erlebnisse zu einer festen Kategorie zu machen, sagte Chesky. "Das Barbie-Haus löste mehr Interesse als unser Börsengang aus." Darin habe man ein Zeichen gesehen.
Als zweite Neuerung für den Sommer will Airbnb mit neuen Funktionen Gruppenreisen reibungsloser machen. Unter anderem können alle Teilnehmer einer Reise künftig in einem gemeinsamen Chat mit dem Gastgeber kommunizieren. Für die Planung gibt es Wunschlisten und die Möglichkeit, über Unterkünfte abzustimmen. Bisher habe man den Nutzern die Organisation gemeinsamer Reisen unnötig schwer gemacht, räumte Chesky ein. Dabei machen Gruppenreisen laut Airbnb gut 80 Prozent der Buchungen aus.
Aufschwung in der Corona-Pandemie
Die Plattform erlebte einen Aufschwung in der Corona-Pandemie, weil viele Menschen die Homeoffice-Zeit nutzten, um von anderswo zu arbeiten. Zugleich betont Airbnb, dass man noch viel Raum für Wachstum habe: Auf einen über die Plattform vermittelten Aufenthalt kämen neun in Hotels.
Die Regeln für Airbnb in vielen Städten, die unter anderem verhindern wollen, dass Kurzzeit-Vermietung erschwinglichen Wohnraum verdrängt, sieht Chesky konstruktiv. "Ich will alles ändern, was der Allgemeinheit missfällt", versicherte er. Vor allem in Europa sei der sogenannte Übertourismus ein Problem - aus seiner Sicht allerdings nur, weil zu viele Menschen gleichzeitig an dieselben Orte reisten. Airbnb versuche, die Touristen-Ströme mit verschiedenen Kategorien an unterschiedliche Orte zu lenken.